Forschungsgesellschaft HAMBURGER - FORUM e.V. Unkonventionelle und provokante Thesen zu MENSCH - WELT - RAUMZEIT
  Altdeutsche Monatsnamen
 






1. Monat:  HARTUNG
- Zeit des hartgefrorenen Schnees. Monat des Schneeharsches.


„Hart“ kommt aus dem Althochdeutschen und bedeutet soviel wie „viel“, „sehr“ - also viel Schnee, viel Kälte u.s.w.

HART kommt aus dem althochdeutschen HERTE, aus dem gotischen HARDUS. Sie sind alle indogermanischen Ursprungs. Die indogermanische Wurzel dieses Wortes ist aber KAR-. Aus KAR wurde dann KART, später HART durch mitteldeutsche Lautung. Im Griechischen finden wir dann auch die Wörter KRATYS = stark, mächtig oder KRATOS = Stärke, Macht, Herrschaft. KRATEIN = beherrschen. Achte auf das Wort DEMOKRATIE = Beherrschen des Volkes. Als Adjektiv (Eigenschaftswort) hat es im Deutschen hauptsächlich in der Namensgebung Einzug gefunden wie HARTMUT, HARTWIG, aber auch BERNHARD, GERHARD, REINHARD, EBERHARD und auch RICHARD. Aus dieser Silbe HART oder HARD wurden später Wörter wie HÄRTE oder VERHÄRTEN, ERHÄRTEN aber auch HARTUNG bzw. HARTMONAT = Wintermonat = hart gefroren, gebildet. Das Wort HARNÄCKIG gehört hier auch dazu, welches Bezug auf einen verspannten Nacken nimmt, was aber in dem Wort HARTNÄCKIGKEIT zur unverwüstlichen Geduld aufstieg.

Aber auch Wörter wie HARTMOND und HARDWARE (engl.) gehören zu diesem Stamm.

 

2. Monat: HORNUNG - Zeit des „Horens“ und der Fasnacht. „Horen“ = „sich paaren“.

Die alte einheimische Benennung des Februars ist nicht eindeutig geklärt. Man weiß, daß im germanischen Sprachbereich im altfriesischen HORNING = Bastard bedeutet, ebenso im altenglischen HORNUNG = Bastard; im altisländischen HORNUNGR = Bastard, Kebssohn – genaugenommen: der aus der Ecke Stammende, der im Winkel Gezeugte. Das gemeingermanische Wort HURNA- = Horn, Spitze, Ecke. Der HORNUNG ist also „der in der Anzahl der Tage zu kurz Gekommene“ (Kurt Neuburger).

 

3. Monat: LENZING - Zeit des Anfangs langer Tage, Frühlingsmonat.

Im Althochdeutschen ist dies die Bezeichnung für MÄRZ = LENGIZINMANOTH, davon abgeleitet das Wort LENZEN, was in der Dichtkunst als „Frühlingwerden“ benutzt wurde. Mittelhochdeutsch hieß es LENZEN und zeigt auch seine Verbindung zum Wort LANG. Hier haben wir die Wortverschiebungen aus den verschiedenen Sprachen: lang, long, langes, lenges (vor langer Zeit), Länge, längst, länglich, lenzen, Lenz. So bedeutet der Monat LENZIG im Germanischen, daß nun die Tage wieder länger werden.


4. Monat: OSTARAMOND - Monat der Osterzeit / Ostara - Göttin der Morgenröte und des aufsteigenden Sonnenlichts.


Es ist das germanische Fest der Frühlingsgöttin (vor der Christianisierung). In altenglischen Texten finden wir den Namen der Frühlingsgöttin als EOSTRAE. Dieses Wort ist verwandt mit dem altindischen Wort USRA, dem griechischen Wort EOS und dem lateinischen Wort AURORA = Morgenröte = Osten. Die germanische Frühlingsgöttin war eine Lichtgöttin, zuerst als Tageslicht und später überhaupt als Licht. Das germanische Osterfest drückte die Hingabe der germanischen Völker zum Licht und die EOSTRAE oder OSTARA war die Schutzgöttin, die mit ihrer Güte und Liebe dafür sorgte, daß die Tage länger werden sollen. Spätere Deutungen sind Unsinn bzw. Fälschungen wie z.B. der OSTERHASE und haben mit dem germanischen Ritus des Frühlingfestes nichts zu tun.

5. Monat: WONNEMOND - Zeit der Freude und Lust, Eintritt der Sommerwonne. 


Im Althochdeutschen sind die Wörter „winnemanod und wunnimanod“ belegt. „Winne“ bedeutet  „weiden“. Damit ist die Zeit gemeint, wo die Tiere wieder auf die Weideplätze gebracht werden. Die Silbe „wunni“ kommt aus dem Althochdeutschen und bedeutet „wonne“. So wurde das Wort „winne“ durch „wonne“ im 16. Jahrhundert ersetzt und willkürlich als WONNEMONAT, als „Monat der Freude“ und nicht als „Weidemonat“ verstanden.

Das Wort MAI als Monatsname (mittelhochdeutsch: meie, althochdeutsch = meio) hat romanische Wurzeln bzw. Entsprechungen MAIUS = MONAT = MAI. Italienisch = MAGGIO und Französich = MAI, Monat = lateinisch: MENSIS. Hier von abgeleitet auch die Wörter MENSA, MENSTRUATION. Im Italienischen hatte dieser Monat Mai den Sinn „Beschützer des Wachstums.“
Häufig ist zu hören „Mai“ = germ. „jung“ (was Quatsch ist !!)
Das germanische Eigenschaftswort aus dem Mittelhochdeuschen JUNG heißt JUNE. Althochdeutsch = JUNG, gotisch = JUGGS, englisch = YOUNG, schwedisch = UNG. Alle Wörter haben einen gemeinsamen indogermansichen Stamm = JUUEN. Altindisch = YUVAN und lateinisch = IUVEVNIS = JUNGER – daraus die Komparativbildung = JÜNGER später daraus = JUNIOR – noch später = JUGEND. Aus der substantivierten Form von JUNG wurde dann der JUNGE, im Gegensatz zum Alten. Der Wonnemonat Mai hat mit alldem nichts zu tun!



 6. Monat: BRACHET - Zeit des Umbrechens der Brache.

Das Wort „BRACHE“ kommt aus dem Mittelhochdeutschen und meint den „unbestellten Acker“. „Brache“ ist von „brechen“ abgeleitet. Gemeint ist das Umbrechen des Bodens und somit das „Beackern.“
Im Mittelniederländischen gibt es das Wort BRAKE = Stück, Brocken, Bruch, Brechwerkzeug. Und im Altenglischen BRAEC = Bruch, Zerstörung, Streifen ungepflügten Landes. In der alten Dreifelderwirtschaft blieb ein Drittel der Flur nach der Ernte des Sommerkorns als Stoppelweide liegen und wurde im darauf folgenden Juni gepflügt und zur Aufnahme der Winterfrucht vorbereitet. Der Juni heißt deshalb Brachet, er ist der Brachmonat.
Das Feld ist die „BRACHE“ oder das „BRACHFELD“. Aus dieser Wortschöpfung entstanden auch Wörter wie „unbenutzt“, „unbebaut“ = „brach“ . Später entwickelte sich daraus „brachliegen“ und BRACHLAND.

 

7. Monat: HEUERT - die Wiesen werden gemäht, Zeit der Heuernte.

HEUER bedeutet im Süddeutschen und in Österreich = in diesem Jahre. Das Zeitadverb im Mittelhochdeutschen HIURE, im Althochdeutschen HIURU, ist aus dem Althochdeutschn HIU JARE = in diesem Jahre – hervorgegangen. Das Wort HEU kommt aus dem Mittelhochdeutschen HOUR, dem Althochdeutschen HOUWI, dem Gotischen HAWI, dem Englischen HAY, dem Schwedischen HÖ – und ist aus dem Wort HAUEN abgeleitet. Heu ist dann „das Gehauende.“

 

8. Monat: ERNTING - Die Zeit in der die Getreideernte eingebracht wird.

Das Wort ERNTE stammt vom Mittelhochdeutschen ERNDE und dieses vom Althochdeutschen ARNOT = Erntezeit. Im Altenglischen heißt es ERND = Kornernte. Die Silbe –ING kommt aus dem Indogermanischen und findet sich in vielen germanischen Dörfer und Städten wieder: Ailing, Göggingen, Unterharching, Ellingen, Kissingen usw.. Auch heute noch in der englischen Sprache als Gerundium. to go - going, to wait – waiting, to run – running usw.. So ist auch das Wort ERNTING mit diesem indogermanischen Suffix versehen.


9. Monat: SCHEIDING- Zeit des Scheidens der Hochzeit des Jahres, Obsternte.

Das deutsche Wort SCHEIDEN stammt aus der indogermanischen Wurzel SKEI- = schneiden, trennen. Aus dieser Wurzel lassen sich auch Wörter wie GESCHEIT und SCHIEDSRICHTER ableiten. Die Grundbedeutung von SCHEIDEN ist = spalten, trennen. Hieraus entwickelten sich auch die Wörter SCHEIDE und SCHEITEL. Bei der Ehe wird die SCHEIDUNG eingereicht. Es wird dann ABSCHIED genommen von der alten Beziehung, so wie im 9. Monat der Mensch langsam beginnt, sich vom Sommer zu trennen. Wichtige ENTSCHEIDUNGEN haben daher die germanischen Stämme im 9. Monat vorgenommen. Zu den wichtigsten Entscheidungen gehörte die Vorbereitung auf den Winter.


10. Monat: GILBHART - Zeit des Welkens und Vergilbens in der Natur - Laubfall, Herbst.

Dieses Wort besteht aus zwei Wörtern, aus GILB und HART. HART wurde schon beim 1. Monat HARTUNG besprochen. Das Wort GILB kommt von der Farbe GELB. Dazu gehört eine Geschichte, die nur ansatzweise vorgestellt werden kann. Es würde den Rahmen hier sprengen, wenn alles berücksichtigt werden würde. Gelb auf Westgermanisch = GEL, Althochdeutsch GELO, Niederländisch = GEEL, Schwedisch = GUL = GELB. Die indogermanische Wurzel ist = GHE-IL = glänzend, gelblich, grünlich, bläulich, schimmernd, blank. Verwand mit dieser Wurzel ist die altindische Wurzel HARI-H = gelb, goldgelb, blond, grüngelb. Nach diesen Farben ist auch das Wort GALLE bezeichnet worden, die ja auch gelblich-grün aussieht. Aus dem Wort GELB haben dann die germanischen Stämme das Wort GOLD, BLANK erschaffen, aber auch die Wörter GLANZ, GlITZERN, GLIMMERN, GLATT, GLOTZEN, GLATZE, GLEITEN, GLITSCHIG und VERGILBEN. In der germanischen Farbsymbolik hat die Farbe GELB überwiegend eine negative Symbolik: Falschheit und Eifersucht. – Im Wort GILBHART zeigt sich, daß der Winter in aller Härte vor der Tür steht und die gelblichen Farben der Wälder zweifelfrei auf einen Jahres- bzw. Lichtwechsel hindeuten. Wir müssen hier immer wieder die Lichtsymbolik der germanischen Kultur im Auge behalten, denn es ist diese Lichtsymbolik, die der jüdischen und christlichen Religion entgegensteht. Sie hat sehr viele Gemeinsamkeiten mit der Lichtsymbolik der indischen Philosophie oder umgekehrt.


11. Monat: NEBELUNG - Der nebel- und windreiche Monat des Winterbeginns.

Die indogermanische Wurzel von NEBEL = NEBH- bedeutet: Feuchtigkeit, Dunst, Dampf, Nebel, Wolken. Im Griechischen heißt Nebel = NEPHOS, im Lateinischen NEBULA oder NIMBUS = Sturm-, Regenwolke und Platzregen. Die indogermanische Wurzel –UNG hat sich im deutschsprachigen Bereich durchgesetzt, hat aber die gleiche Bedeutung wie die Silbe –ING.

 

12. Monat: JULMOND  - Zeit des Julfestes und der zwölf Weihe- oder Rauhnächte - Weihnachtszeit.


Im Dänischen, Schwedischen und Norwegischen wird zu Weihnachten das JULFEST, der JULKLAPP gefeiert. Da es ein LICHTFEST ist, tragen die jungen Mädchen einen Kerzenkranz auf dem Kopf, um der Lichtgöttin zu gedenken, die ihr Auftreten im 4. Monat hat. Deswegen werden 4 Kerzen angezündet, die die gleiche Symbolik haben, wie in der Vier- Körper- Philosophie der Inder: Eine Kerze steht für den Astral-Leib, die zweite für den Mental-Leib, die dritte für den Emotionalkörper und die vierte für den materiellen Körper. Für die Germanen war es vollkommen klar, daß es eine Reinkarnation gibt, was die Christliche Kirche bekanntlich ablehnt.
Die Wortsilbe JUL hat eine Entsprechung im Altisländischen mit der Silbe JOL, dem Altenglischen GEOHHOL, GEOL = DUNKEL. Die Härte und Dunkelheit des Winters die die nordischen Völker erleben müssen, entwickelte in ihnen eine starke Sehnsucht nach dem Licht, was wir ja auch heute noch spüren, wenn die Zeit des Nebels und der Dunkelheit vielen auf die Psyche schlägt und die Sehnsucht nach den hellen Tagen erwacht. Auch auf dem mentalen Sektor schlug sich dieser Wunsch nieder. Deshalb sind die Lichtbringer der germanischen Seele auch die Elfen und andere Lichtwesen, die den germanischen Menschen zu höherer Bewußtheit verhelfen sollen. Der Kontakt mit Elfen und Trollen ist ein Zeichen dafür, inwieweit der germanische Mensch eine Kultur pflegte oder besser lebte, in der er die dunkle Seite seines Wesens mit der Hellen in Einklang brachte. Er wußte um die beiden Seiten im Gegensatz zu der christlichen bzw. jüdischen Religion die die dunkle Seite aus ihrer Seele verdrängt haben, sich mit fanatischer Einseitigkeit auf das Positive konzentriert haben bzw. sich damit identifiziert haben, mit allen schrecklichen Wirkungen, die wir kennen.



 

 
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